“Wie künstliche Intelligenz die Kunstwelt revolutioniert”
Du hast sicherlich die jüngsten Fortschritte in der KI-Forschung mitbekommen!
Künstliche Intelligenzen (KI) erschaffen auf geheimnisvolle Weise atemberaubende Kunstwerke. Individuell und nach unseren Vorstellungen. KI-Technologien dringen nun auch in den Bereich der Kunst und Kultur vor. Bereits in diesem Moment wird sie ausnahmslos in allen kreativen Disziplinen eingesetzt:
z.B. in der Musik zum Komponieren, instrumentale Partituren schreiben und zum Musikstile und -Muster erkennen. Oder in der Schriftstellerei. KI kann Nachrichten, Schlagzeilen, Briefe und andere Texte generieren.
kI ist weit mehr als nur ein Trend. Es ist heute unumgänglich, über ihre Macht zu diskutieren, da sie das Fundament verändern wird, auf dem wir Kunst erschaffen, betrachten, fühlen und denken. Außerdem klären wir in diesem Beitrag, ob maschinelle Kunstwerke es schaffen, die Schönheit menschlicher Kreativität zu ersetzen?
“Was ist KI und wie funktioniert sie?“
KI hat in den letzten Jahren rasante Fortschritte gemacht und hat sich als nun als massentaugliches Werkzeug für Kreative etabliert.
Sie bezieht sich auf die Fähigkeit von Computersystemen, Aufgaben zu verstehen und auszuführen, die normalerweise erfordern würden, dass ein menschliches Wesen intelligent handelt. Dies kann das Erkennen von Sprache, das Lösen von Problemen, die Erlernung von Mustern und vieles mehr umfassen. Dazu nutzt sie “künstliche” neuronale Netzwerke.
Ein neuronales Netzwerk (NN) ist ein Modell der KI, das auf dem Konzept des menschlichen Gehirns basiert. Es besteht aus Schichten von künstlichen Neuronen, die miteinander verbunden sind und in der Lage sind, komplexe Muster und Beziehungen in großen Datenmengen zu erkennen. Es wird trainiert, indem es große Mengen an Daten verarbeitet und die Gewichtungen der Verbindungen zwischen den Neuronen automatisch anpasst, um bessere Vorhersagen zu treffen.
Auffällig ist, wie unsere Alltagssprache die Fantasie menschliches Denken imitieren zu können aufgreift…. Häufig beschreiben technische Metaphern menschliche Gemütszustände, wie beispielsweise das Aufladen des Akkus als Synonym für Erholung. Lesen und Implementierung von Gedanken wird zu scannen und abspeichern, sodass wir immer alles »auf dem Schirm« haben…
NN’s werden häufig in Anwendungen eingesetzt, die eine hohe Genauigkeit erfordern, beispielsweise bei der Bilderkennung, der Spracherkennung, dem maschinellen Lernen und der Vorhersage von Ergebnissen…
Es bezieht sich auf die Vorstellung, dass eine Maschine ähnlich einem Gehirn trainierbar ist. So soll es lernen und denken können, und tiefe Fähigkeiten entwickeln, die sonst nur Intellektuellen zugesprochen wurden. Sogar das Träumen wird einigen Algorithmen zugesprochen, wie beispielsweise dem
Deep Dream von Google. Einige NN’s können sogar selbst Bilder generieren, wenn sie z.B. den Befehl bekommen, einen Elefanten mit einem Kürbis auf dem Kopf zu generieren, greifen sie dafür nicht auf ein Archiv mit balancierenden Elefanten zurück, sondern man kann es eher als ein Erfinden des Elefanten verstehen. Dazu greift sie auf spezifische, zuvor entwickelte und abgespeicherte Muster zurück. Sogenannte Algorithmen.
Ein weiteres Beispiel hierfür ist das Erzeugen von Porträts von Menschen, die niemals existierten oder auch Landschaften, die eigentlich von einem berühmten Künstler gemalt wurden, nun aber im Stil eines anderen Künstlers umgestaltet wurden.
Kann kI Kunst?
Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Beispielen, bei denen KI-Technologie erfolgreich eingesetzt wurde, um Kunst, Musik und Literatur zu erzeugen. Eines der bekanntesten Beispiele ist das Projekt “The Next Rembrandt”, das im Jahr 2016 von der Werbeagentur J. Walter Thompson Amsterdam in Zusammenarbeit mit ING Bank und dem Technologieunternehmen Van Gogh Museum ins Leben gerufen wurde. Die Idee hinter dem Projekt war es, ein Porträt eines Rembrandt-ähnlichen Kunstwerkes mithilfe der künstlichen Intelligenz (KI) und 3D-Druck-Technologie zu schaffen.
Das Projekt startete mit einer Analyse von 346 Gemälden von Rembrandt, um bestimmte Merkmale seines Stils zu identifizieren. Mit diesen Daten trainierte die KI ein neuronales Netzwerk, das in der Lage war, ein neues, einzigartiges Porträt zu schaffen. Das Ergebnis war eine realistische Darstellung einer menschlichen Figur mit den charakteristischen Merkmalen von Rembrandts Kunstwerken, einschließlich seiner einzigartigen Licht- und Schattentechnik.
Also zurück zu unserer Eingangsfrage: wird die KI menschliche Kreativität ersetzten?
Ich behaupte, das Gegenteil wird der Fall sein. Es ist wichtig zu verstehen, dass KI-gestützte Kunstwerke zwar beeindruckend sein können, aber nicht den gleichen kreativen Prozess durchlaufen wie menschlich erstellte Kunstwerke. KI-Systeme nutzen vorhandene Daten und Trends, um neue Arbeiten zu erzeugen, anstatt eigene kreative Visionen zu entwickeln.
Picasso soll einmal gesagt haben, dass Computer nutzlos sind, da sie nur Antworten geben können, aber nicht in der Lage sind, Fragen zu stellen. Diese Fähigkeit zu Fragen bleibt eine menschliche Eigenschaft. Künstliche Intelligenz besitzt keine künstliche Neugier oder Absicht.
Infolgedessen kann ein Computersystem, auch wenn es in Bezug auf die Umwandlung von Eingabe- und Ausgabedaten perfekt funktioniert, nichts verstehen, was es tut. Es hat keine Emotion zu den Daten, welche sie bezieht. Weil kI keine Persönlichkeit hat, keine Vorlieben oder Abneigungen, hat sie auch kein Ziel vor Augen, deshalb weiß sie nicht, wann eine Form gefunden, wann ein Gemälde gut ist oder wie sich ermessen lässt, ob eine Komposition gelungen ist. Sie vermag unendliche Formen zu produzieren, nur eben ein Ende nicht, keine Gültigkeit, weil sie dafür ja das eigene Tun bewerten müsste.
Das ist spannend, wenn man sich das Theorem des endlos tippendem Affen vor Augen führt! Dies besagt, dass wenn ein Affe willkürlich und unendlich lang Buchstaben tippen würde, ohne ein Verständnis davon zu haben, was er tut, irgendwann jeder Roman, jedes Textwerkes, das jemals geschrieben wurde von ihm getippt würde. Fehlerfrei in perfekter Reihenfolge. Dies zeigt, dass Kunst nicht bloß reiner Schaffensakt ist, sondern ebenfalls ein Dekonstruktiver ist. Dieses “Weglassen” spielt mindestens eine genauso große Rolle beim Entstehen von Kunst. Die Maschine kann nur abbrechen, sie kann nichts vollenden.
Neben die schöpferischen Kräfte des Menschen und der Natur reiht sich nun also eine weitere: die unendliche mathematische Kombinatorik der Maschine! Und welcher Künstler hat jemals Angesichts der Mannigfaltigkeit von Formen und Farben in der Natur seinen Pinsel niedergelegt?
Kunst-KI: Ein Einblick in die künstlerische Zusammenarbeit mit kI
Wie also können wir als Kreative von diesem Potential profitieren? Stell dir die kI als einen virtuellen Assistenten vor, der dir in Echtzeit beim Malen zur Seite steht und z. B. Vorschläge für Farbschemata und Pinselstriche gibt. Oder wie wäre es, wenn du eine von KI generierte Skizze als Inspiration für dein eigenes Kunstwerk nutzen könntest? KI ermöglicht es uns, als eine weitere Quelle der Inspiration, die Grenzen unserer Vorstellungskraft zu erweitern und neue Möglichkeiten zu entdecken.
Wenn uns Entwürfe innerhalb kürzester Zeit generiert werden fällt es uns leichter, nicht gelungenes zu verwerfen. Probiert euch deshalb aus mit den verschiedensten KI-Modellen und ihr werdet schnell feststellen, dass letzten Endes wir es sind, die durch Kuratieren der tausenden ausgespuckten Daten und Bildern ihnen erst ihren tiefen Sinn und künstlerischen Wert verleihen.
“Von Picasso bis AI-Kunst: Ein Überblick über die Entwicklung der KI in der Kunst”
Auch wenn die kI in den letzten Jahren in vielen Bereichen, einschließlich der Kunst einen enormen Fortschritt gemacht hat und somit an Popularität gewann, so ist die Faszination für sie nicht neu. Ihre Geschichte in der Kunst reicht weiter zurück, als die meisten denken. Bereits in den 1950er Jahren begannen Wissenschaftler, sich mit der Möglichkeit zu beschäftigen, Computer zur Generierung künstlerischer Arbeiten einzusetzen.
Jean Tinguely, ein Künstler aus den 1950er Jahren, hat eine Reihe von Maschinen gebaut, die aus Motoren und Blechteilen bestanden. Diese Maschinen, genannt “Meta-Matics“, waren so einfach zu bedienen, dass jeder sie nutzen konnte, um seine eigenen Kunstwerke zu schaffen. Tinguely wanderte mit diesen Maschinen durch Paris und verteilte Handzettel, die dazu aufriefen, sich durch das Schaffen von Kunst mit seinen Malmaschinen zu befreien.
In den 1970er und 1980er Jahren wurde die KI-Technologie weiter entwickelt und es entstanden zahlreiche Projekte, bei denen KI eingesetzt wurde, um Kunstwerke zu generieren.
In den 1990er Jahren wurden die ersten neuronalen Netze entwickelt, die es ermöglichten, große Mengen an Daten zu analysieren und Muster zu erkennen. Diese Technologie bildete die Grundlage für die Entwicklung von Deep Learning-Algorithmen, die es ermöglichten, Kunstwerke auf der Grundlage komplexer Muster und Beziehungen zu generieren.
Wie wird eine Zukunft aussehen mit KI? Was sind mögliche Risiken?
Nun kommt eine 2. Industrialisierung auf uns zu, die eine Automatisierung der Kreativität verspricht. Schon das Vorgängermodell aus dem 19. Jahrhundert hat uns gezeigt, zu welcher starken Umstrukturierung der Wirtschaft und Gesellschaft es fähig ist. Die Verlagerung von Handarbeit zu maschineller Produktion ermöglichte es, Waren schneller und billiger herzustellen, aber es hatte auch negative Auswirkungen auf die Arbeiter. Die Arbeiter, die früher handwerkliche Fähigkeiten besessen hatten, verloren ihre Arbeitsplätze und waren gezwungen, für weniger Lohn in den Fabriken zu arbeiten.
Eine technologische Automatisierung führt nicht selten mit zu verminderten Selbstwert. Dies liegt vermutlich daran, dass wir noch immer dazu neigen unseren Selbstwert darüber definieren, was wir am meisten tun(z.b. Arbeit). Wir werden in Zukunft ein neues Wertesystem in uns etablieren müssen und die Dinge, die wir tun, neu hinterfragen. In einer utopischen Gesellschaft der Post-Knappheit ist es nicht unrealistisch, dass wir ein Grundeinkommen erreichen, da effiziente Maschinen und Algorithmen uns die Arbeit abnehmen werden. Und dann wird es wichtig wie eh und je das Menschsein neu zu definieren! Themen wie Liebe, Gesundheit, Spiritualität, Kunst, Philosophie, Ethik, Moral und Seele werden einen neuen Stellenwert einnehmen und eine Renaissance erleben.
Wir werden der reinen Identifikation über unsere Arbeit einen eine Alternative bieten müssen, um nicht in eine neue große Depression zu verfallen. Fragen, die wir mit reinem Verstand nicht lösen können und die großen kosmische Fragen wird auch die KI in 20 Jahren nicht beantworten können, da sie bloß rein rational kombinierte Daten kombinieren kann. Die großen Fragen bleiben Menschen-Sache.
In Zeiten des bedingungslosen Grundeinkommens werden wir idealerweise KI als Assistenten sehen, um uns auf das neu definierte Wesentliche zu konzentrieren. An der Stelle zitiere ich gern Aristoteles. Je weniger wir arbeiten, desto mehr werden wir Menschen. Und ja ich glaube philosophieren und Kunst schaffen in der Sonne Griechenlands ist ein angenehmer Gegenentwurf zu den meisten 9to5.
Vielleicht verlieren wir als Gesellschaft dadurch auch die vermeintlich zum Urtrieb erklärten Eigenschaften wie Habgier, Egoismus und Geiz. Eigenschaften, denen in den meisten Fällen Gefühle wie Existenzängste und mangelnde spirituelle Bildung vorrausgehen.
Also zögere nicht und fang heute schon an dich selbst zu verwirklichen, kreativ zu werden, Kunst zu schaffen! Wenn du magst komm gern zu einem Workshop vorbei. Und wir erschaffen gemeinsam mit wundervollen Menschen Kunst.
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